Fasten für Dich: Wie oft und wann es sich lohnt

Was ist Heilfasten?
Heilfasten kann echt gut für Deine Gesundheit sein. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung hilft es bei Krankheiten wie Rheuma, Diabetes oder Stoffwechselstörungen. Es wird auch bei psychosomatischen Erkrankungen empfohlen.
Beim Fasten passiert im Körper viel Gutes. Dein Stoffwechsel wird richtig angekurbelt, vor allem der Fettstoffwechsel. Das bedeutet, es sammeln sich weniger giftige Stoffe in Deiner Leber. Außerdem verlierst Du ungesundes Bauchfett.
Nicht nur körperlich, sondern auch mental bringt Fasten Vorteile. Dein Körper schüttet mehr Serotonin aus, das „Glückshormon“. Deshalb fühlst Du Dich oft euphorisch und bekommst einen Energieschub.
Fasten vs. Diät
Fasten ist nicht dasselbe wie eine Diät. Während Du beim Fasten wenig bis gar nichts isst, folgst Du bei einer Diät einem bestimmten Ernährungsplan. Ziel einer Diät ist meist Gewichtsabnahme, während Fasten der Reinigung Deines Körpers dient.
Wenn Du also überlegst, mit dem Fasten zu beginnen, denk daran, dass es nicht nur um Essen geht, sondern um die ganzheitliche Unterstützung von Körper und Geist.
Richtig und erfolgreich fasten
Wenn Du darüber nachdenkst zu fasten, ist der Zeitpunkt wichtig. Falls Du gerade im Job oder privat viel um die Ohren hast, könnte Fasten nicht die beste Idee sein. Vielleicht nimmst Du Dir ein paar Tage frei, um vor dem Start Deiner Fastenzeit etwas runterzukommen.
Nach vier bis fünf Tagen gewöhnt sich Dein Körper meist an den Nahrungsentzug. Dann könntest Du theoretisch auch wieder arbeiten. Trotzdem sollte die Fastenzeit eher eine Phase der Entspannung und Entschleunigung für Dich sein.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Fasten?
Besonders nach Feiertagen mit reichhaltigem Essen kann Fasten sinnvoll sein, um den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Auch bestimmte Jahreszeiten eignen sich gut fürs Fasten; viele empfinden den Frühling als ideale Zeit, um Körper und Geist neu auszurichten. Wähle Zeiten, in denen Du weniger Stress hast, damit Du Dich voll auf Dein Fastenerlebnis konzentrieren kannst.
So beginnst Du Deine Fastentage
Beim Fasten verzichtest Du nicht von heute auf morgen auf Nahrung. Beginne mit zwei bis drei Entlastungstagen und einer Darmreinigung, um Deinen Körper auf die Fastenzeit einzustimmen.
Die Entlastungstage
Die Entlastungstage helfen Deinem Darm, sich auf die Fastenzeit vorzubereiten. Du kannst zum Beispiel Reis-, Haferflocken- oder Obsttage einlegen.
Reistag: Iss dreimal täglich etwa 50 Gramm gekochten Reis mit Gemüse, morgens gerne auch mit etwas Obst.
Haferflockentag: Iss dreimal täglich etwa 40 Gramm gekochte Haferflocken mit Gemüse oder Obst, das Du andünstest.
Obsttag: Über den Tag verteilt kannst Du bis zu zwei Kilogramm Obst essen. Dieser Entlastungstag ist nicht für Menschen mit empfindlicher Verdauung geeignet.
Die Darmreinigung
Führe die Darmreinigung am Vortag des Fastenbeginns durch. Starte nicht zu spät am Abend, damit Du nachts nicht durch häufige Toilettengänge geweckt wirst. Du kannst dafür Glaubersalz in Wasser aufgelöst trinken oder auch einen Einlauf machen. Lass Dich dazu gerne in der Apotheke beraten. Bleib in jedem Fall in Reichweite Deiner Toilette, da der Darm bei der Darmreinigung ordentlich in Bewegung kommt.
Nach der Darmreinigung ist Dein Darm optimal vorbereitet und die Fastenzeit kann beginnen. Du kannst auch während des Fastens hin und wieder Deinen Darm reinigen, was das Wohlbefinden zusätzlich steigern soll.
Verschiedene Fastenmethoden im Überblick
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Du fasten kannst. Bei einigen Methoden trinkst Du nur Flüssigkeiten, während Du bei anderen nur bestimmte Lebensmittel essen darfst. Nicht jede Fastenkur passt zu jedem Menschen. Daher ist es wichtig, die richtige Methode für Dich zu finden. Wenn Du Vorerkrankungen hast, sprich am besten vorher mit Deinem Arzt darüber, ob und welche Fastenkur für Dich geeignet ist. Wir stellen Dir folgende Fastenmethoden vor:
- Intervallfasten
- Heilfasten nach Buchinger
- Suppenfasten
Intervallfasten
Diese Methode des Fastens kann Dir helfen, Deinem Körper eine Pause von der ständigen Verdauung zu gönnen und sich stattdessen auf andere wichtige Dinge zu konzentrieren. Hier sind ein paar Wege, wie Du das machen kannst:
Was ist Intervallfasten?
Beim Intervallfasten verzichtest Du für bestimmte Zeiträume auf Nahrung. Trinken darfst Du immer Wasser, Gemüsebrühe oder ungesüßten Tee. Verzichte aber auf Alkohol, Kaffee und Nikotin während dieser Fastenzeiten.
Achte auf Deine Ernährung
In den Phasen, in denen Du essen darfst, solltest Du nicht mehr essen als sonst. Versuche, ballaststoffreiche und eiweißhaltige Lebensmittel zu wählen – zum Beispiel Gemüse, Fisch, Hülsenfrüchte, Pilze oder Nüsse.
Das Beste am Intervallfasten? Es ist flexibel und kann das ganze Jahr über praktiziert werden. Dein Körper hat so die Chance, sich besser auf wichtige regenerative Prozesse zu konzentrieren.
Hier unterteilst Du Deinen Tag in zwei Hälften: 16 Stunden fasten, 8 Stunden essen. Wenn Du um 17 Uhr das letzte Mal isst, kannst Du am nächsten Morgen um 9 Uhr frühstücken.
An fünf Tagen der Woche isst Du normal und an zwei Tagen stark reduziert. Diese Fastentage sollten fix sein und nicht hintereinander liegen. An Fastentagen nimmst Du als Frau 500 bis 800 Kalorien und als Mann 600 bis 850 Kalorien zu Dir. Vermeide Kohlenhydrate, die schnell verarbeitet werden wie Weizenmehl, Kartoffeln und Zucker.
Iss einen Tag normal und am nächsten Tag nur etwa 25% Deiner üblichen Kalorien
Ein- bis dreimal pro Woche lässt Du das Abendessen ausfallen und trinkst ab 17 Uhr nur noch Wasser oder ungesüßten Tee. Dies soll den Stoffwechsel und die Zellerneuerung fördern.
Heilfasten nach Buchinger: Eine Diät für Körper und Seele
Wenn Du nach einer Methode suchst, die sowohl Deinem Körper als auch Deiner Seele guttut, könntest Du das Heilfasten nach Buchinger in Betracht ziehen. Diese Fastenmethode geht auf den Arzt Otto Buchinger zurück und wird oft als „Diät der Seele“ bezeichnet. Es ist eine Zeit, um Stress zu vermeiden und Dich schönen Dingen wie Büchern, Meditationen, Spaziergängen in der Natur oder Musik zu widmen.
Was erwartet Dich beim Buchinger-Fasten?
- Verzicht auf feste Nahrung: Du trinkst mindestens fünf Tage lang nur Wasser und ungesüßten Tee. Achte darauf, insgesamt mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit am Tag zu Dir zu nehmen.
- Zusätzliche Getränke: Erlaube Dir täglich 0,25 Liter Gemüsebrühe sowie 0,25 Liter verdünnte Obst- und Gemüsesäfte.
- Kleine Extras: 30 Gramm Honig pro Tag sind erlaubt. Wenn Du länger fasten möchtest, darfst Du auch Buttermilch zu Dir nehmen.
- Kalorienaufnahme: Insgesamt solltest Du nicht mehr als 500 kcal pro Tag konsumieren.
Suppenfasten
Wenn Du Suppenfasten ausprobieren möchtest, hier ein paar Tipps:
Beim Suppenfasten isst Du nur frisch zubereitete, flüssige oder cremige Suppen aus Obst und Gemüse. Fertigprodukte sind ein No-Go.
Morgens startest Du mit 250 Milliliter Gemüsesaft, mittags und abends isst Du jeweils einen Teller Suppe. Alle zwei Tage reinigst Du Deinen Darm entweder mit einem Einlauf oder zum Beispiel einem Brottrunk aus der Apotheke.
Was passiert eigentlich nach dem Fasten?
Sobald Du mit dem Fastenbrechen beginnst, kannst Du einen rohen oder gekochten Apfel essen. Abends wäre eine Gemüsesuppe eine gute Wahl. In den folgenden Tagen solltest Du vermehrt auf frische Biokost, reichlich Ballaststoffe und ungesättigte Fettsäuren setzen.
Hier ist eine kleine Faustregel, wie Du nach der Fastenzeit vorgehen kannst:
Am ersten Tag nimmst Du etwa 800 kcal zu Dir.
Am zweiten Tag sind es dann 1.000 kcal.
Am dritten Tag steigerst Du auf 1.200 kcal.
Und am vierten Tag gehst Du auf 1.600 kcal hoch.
So gewöhnst Du Deinen Körper langsam wieder an die normale Nahrungsaufnahme. Vergiss nicht, weiterhin mindestens zwei Liter pro Tag zu trinken.
Mögliche Mangelerscheinungen beim Fasten:
Wenn Du nur für eine kurze Zeit, also ein bis zwei Wochen, fastest, brauchst Du Dir keine Sorgen über Nährstoffmangel zu machen. Dein Körper kann das locker ausgleichen, vorausgesetzt, Du hattest vorher keinen Mangel. Zur Sicherheit kannst Du das vorher mit einem Blutbild checken, bevor Du loslegst. Während des Fastens nimmst Du frische Obst- und Gemüsesäfte sowie Gemüsebrühe zu Dir, so bekommt Dein Körper alle wichtigen Mineralien und Vitamine.
Falls Du länger fasten möchtest, könnte es hilfreich sein, Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen. Das solltest Du aber mit einem Ernährungsberater besprechen, weil Ärztinnen und Ärzte generell davon abraten, länger ohne fachmännische Unterstützung zu fasten.
Viel Erfolg auf Deiner Fastenreise
Das Fasten kann eine wunderbare Möglichkeit sein, sich selbst etwas Gutes zu tun und wieder neue Energie zu tanken. Denke daran, dass es wichtig ist, auf Deinen Körper zu hören und im Zweifelsfall Rücksprache mit einem Arzt zu halten.