Warum krampft der Bauch? Ursachen und was dahintersteckt

Frau sitzt mit Bauchschmerzen auf dem Sofa
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Psychischer Stress, eine schwer verdauliche Mahlzeit oder chronische Darmerkrankungen: Es gibt viele Gründe, warum man Darmkrämpfe bekommen kann, und ebenso viele Möglichkeiten, sie zu behandeln. Oft sind diese Krämpfe einfach eine Reaktion Deines Körpers auf ein Lebensmittel, das Du nicht verträgst, oder auf ein besonders üppiges Essen. Neben diesen eher harmlosen Ursachen können aber auch ernstere Erkrankungen hinter den Schmerzen stecken. Wenn Du also unter sehr starken oder immer wiederkehrenden Darmkrämpfen leidest, solltest Du Deine Beschwerden unbedingt ärztlich abklären lassen. Hier erfährst Du, welche Auslöser es für die Krämpfe geben kann und was Du selbst gegen die Schmerzen tun kannst. 

Darmkrämpfe durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten und schlechte Essgewohnheiten

Wie sind Deine Essgewohnheiten so? Isst Du gerne über den normalen Hunger hinaus? Hast Du oft blähende Lebensmittel wie Kohl, Bohnen oder Brokkoli auf dem Teller? Oder greifst Du häufig zu stark industriell verarbeitetem Essen? Vielleicht verlegst Du Deine Mittagspause manchmal an den Schreibtisch?

Hastiges Essen, reichhaltige Gerichte, Fast Food oder ungewohnte Speisen können Dir vorübergehend Bauchschmerzen und Darmkrämpfe bescheren. Aber keine Sorge, meist kannst Du diese mit einfachen Hausmitteln wie Kräutertees selbst in den Griff bekommen.

Könnte eine Nahrungsmittelunverträglichkeit dahinterstecken? Wenn Deine Beschwerden immer wieder nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel auftreten, solltest Du vielleicht mal über eine Nahrungsmittelunverträglichkeit nachdenken. Oft sind Gluten-, Soja- oder Laktoseintoleranz schuld an den Darmkrämpfen, Blähungen oder Durchfällen nach dem Essen.

Medizinische Ursachen von Darmbeschwerden

Wenn es um den unruhigen Bauch geht, gibt es viele mögliche Auslöser. Lass uns mal einen Blick auf die medizinischen Gründe werfen, die hinter den Beschwerden stecken können.

Reizdarmsyndrom (RDS)

Kennst Du das Gefühl von stechenden, krampfartigen Schmerzen? Vielleicht sogar in Kombination mit Durchfall oder Verstopfung? Das könnte auf das Reizdarmsyndrom hindeuten. Oft spielen auch Deine Emotionen eine Rolle. Stress und eine unausgeglichene Darmflora sind bekannte Auslöser. Auch Infektionen des Magen-Darm-Trakts oder ein unausgeglichener Serotoninhaushalt tragen dazu bei.

Entzündungen im Magen-Darm-Trakt

Hast Du regelmäßig heftige Bauchschmerzen? Dann könnten chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa dahinterstecken. Diese Krankheiten treten meist schubweise auf, was bedeutet, dass es Phasen mit starken Beschwerden und beschwerdefreien Zeiten gibt. Bei Morbus Crohn spürst Du die Schmerzen eher im rechten Unterbauch, während sie bei Colitis ulcerosa im oberen linken Bauchbereich auftreten können.

Magen-Darm-Grippe

Übelkeit, Erbrechen und Durchfall – all das kann durch Bakterien oder Viren verursacht werden. Salmonellen, Noro- oder Coronaviren sind bekannte Übeltäter. Gerade im Sommer sind verdorbene Lebensmittel häufige Ursachen für solche Infektionen.

Darmverschluss – Sofort handeln!

Ein Darmverschluss ist ernst zu nehmen. Wenn der Darminhalt nicht mehr passieren kann, führt das zu starken Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Vermutest Du einen Darmverschluss, sollte sofort ärztliche Hilfe herbei!

Denke daran, dass es wichtig ist, bei anhaltenden oder starken Beschwerden einen Arzt zu konsultieren. Deine Gesundheit steht an erster Stelle!

Wenn Du unter leichten Bauchkrämpfen leidest, die keine ernsthaften Ursachen haben, könntest Du Deine Ernährungsgewohnheiten überdenken. Hier sind einige einfache Tipps und Hausmittel, die Dir helfen können, die Beschwerden zu lindern:

Viel Trinken

Achte darauf, genug Flüssigkeit zu Dir zu nehmen, etwa 1,5 Liter pro Tag. Kräutertees wie Kamillen-, Fenchel- oder Pfefferminztee sind besonders gut, da sie krampflösend wirken.

Bewusst Essen

Nimm Dir Zeit beim Essen und kaue gründlich. Kleine Mahlzeiten sind oft besser verträglich.

Ballaststoffe Integrieren

Sorge für eine ausreichende Zufuhr von Ballaststoffen, indem Du täglich drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst isst. Flohsamen und Leinsamen können Deine Verdauung zusätzlich unterstützen.

Unverträgliches Vermeiden

Verzichte auf scharfe und fette Speisen, Alkohol, koffeinhaltige Getränke und Weißmehlprodukte.

Wärme Anwenden

Bei akuten Schmerzen kann Wärme Wunder wirken. Nutze ein Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche für Deinen Bauch.

Massage Ausprobieren

Eine sanfte Massage im Uhrzeigersinn kann die Beschwerden lindern.

Krampflösende Mittel

Bei Bedarf greif zu pflanzlichen Mitteln aus der Apotheke, wie Pfefferminz- oder Kümmelöl.

Entspannung Finden

Entspanne regelmäßig durch Meditation, Yoga oder Sport, um Stress abzubauen.

Verschiedene Ursachen für Deine Darmkrämpfe

Du bist nicht allein mit Deinen Darmkrämpfen! Es gibt viele Gründe, warum Dein Bauch schmerzt. Neben den bekannten Ursachen können auch einige andere Dinge dahinterstecken:

  • Blähungen (Meteorismus): Luft im Bauch kann wirklich unangenehm sein.
  • Blinddarmentzündung: Autsch! Das ist eine ernsthafte Sache, die schnell behandelt werden muss.
  • Divertikelkrankheit: Dabei bilden sich kleine Ausstülpungen in der Darmschleimhaut, wo sich Stuhl ansammeln kann.
  • Magenschleimhautentzündung: Auch bekannt als Gastritis – das kann richtig brennen!
  • Nierensteine und Gallensteine: Diese kleinen Plagegeister können ordentlich wehtun, wenn sie sich bewegen.
  • Magengeschwüre: Sie entstehen oft durch Stress oder bestimmte Medikamente.
  • Tumore: Eine seltene, aber mögliche Ursache für Beschwerden.
  • Schwangerschaft: Manchmal bringt ein Babybauch die Verdauung durcheinander.

Wie geht ein Arzt vor?

Wenn Du mit Darmkrämpfen zu kämpfen hast und Dir nicht sicher bist, woher sie kommen, ist es eine gute Idee, Deinen Arzt hinzuzuziehen. Der wird wahrscheinlich erst mal ein Gespräch mit Dir führen (das nennt man Anamnese), um mehr über Deine Schmerzen und Ernährungsgewohnheiten zu erfahren. Danach könnten einige weitere Untersuchungen folgen:

Zum Beispiel könnten Laboruntersuchungen wie eine Stuhlprobe gemacht werden. Diese Tests können verstecktes Blut aufdecken, das auf Entzündungen oder sogar einen Tumor hinweist. Außerdem können Erreger wie Bakterien, Würmer oder bestimmte Antikörper gefunden werden, was hilft, die Ursachen Deiner Darmkrämpfe auszuschließen.

Eine andere Möglichkeit ist die Spiegelung von Magen und Darm. Dabei schaut sich der Arzt Deine Verdauungsorgane von innen an, indem er eine winzig kleine Kamera einführt. Während dieser Untersuchung kann er auch Gewebeproben nehmen (das nennt man Biopsie) oder kleine Eingriffe vornehmen.

Wichtig: Sollten sich Deine Beschwerden nicht bessern, starke Schmerzen auftreten oder zusätzliche Symptome wie Fieber, Erbrechen oder Blut im Stuhl dazukommen, zögere nicht und kontaktiere einen Arzt.