Der Einsamkeit keine Chance geben
Soziale Isolation ist ein häufiges Problem
Die soziale Einbindung ist besonders wichtig im Leben der meisten Menschen. Studien haben gezeigt, dass sie sich positiv auf die Gesundheit auswirkt und dazu beitragen kann, Krankheit und Pflegebedürftigkeit besser zu bewältigen. Soziale Kontakte pflegebedürftiger Menschen nehmen jedoch häufig und vor allem mit zunehmendem Alter ab. Einsamkeit und Depressionen sind oft die Folge.
Signale für Einsamkeit wahrnehmen
Ob sich Dein Angehöriger oder Deine Angehörige einsam fühlt, lässt sich oft nicht so leicht erkennen. Denn wer sich einsam fühlt, ist nicht unbedingt allein. Umgekehrt gibt es auch Menschen, die gerne allein sind und sich auch ohne Gesellschaft nicht einsam fühlen.
Viele Pflegebedürftige sprechen nicht darüber, dass sie einsam sind. Möchtest Du wissen, wie es um das soziale Leben Deines Angehörigen oder Deiner Angehörigen steht, lohnt es sich genauer auf gewisse Signale zu achten:
- Gibt es kaum soziale Kontakte?
- Wirkt die Person traurig oder spricht sie sogar davon allein zu sein?
- Zieht sie sich immer mehr zurück?
Welche Möglichkeiten gibt es soziale Isolation zu vermeiden?
Du als Pflegeperson bist ein wichtiger Ansprechpartner für Deinen Angehörigen oder Deine Angehörige. Vermittle daher das Gefühl, da zu sein und erkundige Dich regelmäßig nach dem Befinden. Ermutige ihn oder sie, aktiv soziale Kontakte aufzunehmen und binde auch andere Familienmitglieder, Freunde und Bekannte ein, die sich regelmäßig melden.
Baut Rituale in den Alltag ein, auf die man sich freuen kann. Beispielsweise ein Spaziergang im Park jeden Freitag, ein wöchentlicher Brettspielabend oder gemeinsames Kochen. Regelmäßige Friseurtermine und Besuche bei der Fußpflege tragen nicht nur zur Körperpflege bei, sondern führen auch dazu, sich weniger allein zu fühlen. Auch Hausbesuche sind hierbei häufig möglich.
Achte auf die äußeren Umstände und sprich mit Deinem Angehörigen oder Deiner Angehörigen, warum die sozialen Kontakte weniger werden:
- Funktioniert das Telefon einwandfrei und kann Dein Angehöriger oder Deine Angehörige es noch gut bedienen? Wäre ein anderes Gerät mit größeren Tasten beispielsweise hilfreich?
- Hat Dein Angehöriger oder Deine Angehörige vielleicht sogar Lust, neuere digitale Kommunikationsmöglichkeiten wie die Videotelefonie zu nutzen? Kannst Du ihn oder sie hierbei unterstützen?
- Hat sich der gesundheitliche Zustand vielleicht verschlechtert?
Weniger Beweglichkeit beispielsweise geht oft mit der Angst einher, zu stürzen. Dann geht die Person weniger vor die Tür und zieht sich immer mehr aus dem sozialen Leben zurück. Hilfsmittel können in vielen solcher Fällen Abhilfe schaffen, damit sich Dein Angehöriger oder Deine Angehörige wieder sicherer fühlt.
Wie steht es um die Mobilität?
Mit gesundheitlichen Einschränkungen trauen sich manche Menschen selbstständig Autofahren nicht mehr zu. Finden keine Besuche bei Freunden statt, weil Dein Angehöriger oder Deine Angehörige keine Möglichkeit sieht, dort hinzukommen? Kannst Du das Fahren ab und an übernehmen oder gibt es eventuell einen Fahrdienst, den Du organisieren kannst?
Angebote in Eurer Umgebung nutzen
Neben dem bestehenden Bekanntenkreis und der Familie können auch neue Bekanntschaften helfen, sich nicht mehr allein zu fühlen. Informiert Euch am besten gemeinsam, welche Gruppenaktivitäten es in Eurer Umgebung für pflegebedürftige Menschen gibt. Oft gibt es Nachbarschafts-Treffs, Begegnungsstätten oder beispielsweise auch Religionsgemeinschaften, bei denen man sich aktiv einbringen kann.
Auch die Tagespflege in einer Pflegeeinrichtung bietet die Möglichkeit von sozialer Interaktion. Ein zusätzlicher Vorteil für Dich ist hierbei, dass Dein Angehöriger oder Deine Angehörige zeitweise professionell betreut wird. Hier kannst Du nach Pflegeangeboten in Deiner Umgebung suchen:
Darüber hinaus gibt es sogenannte Alltagshelfer, die Deinen Angehörigen oder Deine Angehörige im Alltag unterstützen und ihm Gesellschaft leisten.
Aktualisiert am: 23.03.2023