Mangelernährung im Pflegefall – 10 Anzeichen und wie Du helfen kannst
Ein ernstzunehmendes Problem in der Pflege ist falsche oder unzureichende Ernährung. Wird Mangelernährung zu lange übersehen, führt dies zu deutlichen gesundheitlichen Problemen. Dadurch wird die Lebensqualität der zu pflegenden Person stark eingeschränkt. Umso wichtiger ist, dass Du die Ernährung Deiner Angehörigen im Blick hältst. Wir zeigen Dir, wie.
Was ist Mangelernährung?
Mangelernährung bedeutet, dass der Körper nicht genügend Nährstoffe bekommt. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Krankheit, Medikamente oder Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme können Auslöser sein.
Im Fall einer Demenz vergisst eine Person schon einmal, zu essen oder zu trinken. Besonders dann, wenn Hunger oder Durst nicht ausgeprägt sind. Andere Ursachen sind körperliche Beschwerden. Schluckbeschwerden oder schlechtes Sehen erschweren Essen und Trinken. Aber auch Nebenwirkungen von Medikamenten können dazu führen, dass das Essen einfach nicht mehr schmeckt.
10 Anzeichen für Mangelernährung, auf die Du achten solltest:
Gewichtsverlust
- Du stellst bei Deinem zu pflegenden Angehörigen einen ungewöhnlichen Gewichtsverlust fest? Die Kleidung oder der Schmuck sitzen plötzlich locker? Dies ist ein deutliches Anzeichen für nicht ausreichende Ernährung. Ein Grund dafür kann sein, dass der Körper nicht genug Nährstoffe bekommt. Ein weiterer, dass er diese nicht richtig verarbeiten kann.
Verminderte Muskelmasse
- Muskelschwund tritt häufig zusammen mit Gewichtsverlust auf. Wenn die Muskelmasse abnimmt, ist dies in der Regel ein Zeichen dafür, dass der Körper nicht ausreichend mit Proteinen versorgt wird. Dies kann zu Schwäche und verminderter Mobilität Deines Angehörigen führen.
Veränderte Essgewohnheiten
- Ändern Deine Angehörigen plötzlich ihre Vorlieben für bestimmte Lebensmittel? Auch dies kann ein erstes Warnzeichen sein. Du solltest die Gründe dafür herausfinden.
Müdigkeit und mangelnde Energie
- Dem Körper fehlen die notwendigen Nährstoffe? Früher oder später macht sich dies in ständiger Müdigkeit und Antriebslosigkeit bemerkbar.
Langsame Wundheilung
- Brauchen kleine alltägliche Verletzungen wie zum Beispiel Schnitte, Schürfwunden oder Prellungen länger als gewöhnlich um zu heilen? Das deutet darauf hin, dass der Körper nicht genügend Ressourcen hat, um den Heilungsprozess wirkungsvoll zu unterstützen.
Infektanfälligkeit
- Hat Dein Angehöriger häufig Entzündungen oder Infekte? Eine unausgewogene Ernährung kann das Immunsystem schwächen und die zu pflegende Person anfälliger für Infektionen machen.
Trockene Haut und Haare
- Mangelernährung kann auch Auswirkungen auf das Aussehen haben. Trockene Haut und spröde Haare sind meist ein Anzeichen dafür.
Blässe
- Dein Angehöriger hat über längere Zeit einen ungewöhnlich blassen Teint? Sofern dies nicht jahreszeitlich bedingt ist, kann es sein, dass der Körper nicht genug Eisen erhält.
Konzentrationsprobleme
- Eine Demenzerkrankung ist ausgeschlossen? Wenn Dein Angehöriger sich häufig nicht konzentrieren oder klare Gedanken fassen kann, solltest Du der Sache auf den Grund gehen.
Depressive Stimmung
- Es gibt einen starken Zusammenhang zwischen Ernährung und psychischer Gesundheit. Eine unausgewogene Ernährung kann depressive Stimmungen auslösen oder verstärken.
Wenn Dir eines oder mehrere dieser Symptome auffallen, solltest Du Dir Hilfe bei einer Ernährungsberatung suchen oder ärztlichen Rat einholen.
Was Du tun kannst, um Deine Angehörigen zu unterstützen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Deinen Angehörigen zu helfen. Am besten ist es natürlich, wenn sie gar nicht erst in diese Situation kommen.
Eine ausgewogene Ernährung ist die Grundlage für alles. So stellst Du sicher, dass Deine Angehörigen alle notwendigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralien erhalten. Auch regelmäßige Mahlzeiten, liebgewonnene Gewohnheiten und eine angenehme Atmosphäre helfen dabei.
Wenn es nicht anders geht, helfen auch hochkalorische Lebensmittel oder geeignete Nahrungsergänzungsmittel. Idealerweise holst Du Dir professionelle Unterstützung. Wenn Du Dir unsicher bist, kannst Du Dich an eine Ernährungsberatung oder einen Arzt wenden. Die Mitarbeitenden sind geschult und helfen Dir gerne.
Aktualisiert am: 27.05.2024
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