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Sexualität in der häuslichen Pflege – Nähe und Distanz richtig regulieren
Die Realität der Sexualität in der häuslichen Pflege
Es ist wichtig zu verstehen, dass sexuelles Verhalten auch bei pflegebedürftigen Menschen normal ist, solange es niemanden belastet oder bedrängt. Viele Angehörige fühlen sich überfordert, wenn sie mit der Sexualität ihrer Angehörigen konfrontiert werden. Diese Überforderung kann dazu führen, dass Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person ignoriert oder heruntergespielt werden. Es kann auch zu Spannungen zwischen Deinem Angehörigen und Dir als Pflegeperson kommen.
Auswirkungen von Demenz auf die Sexualität
Demenz verändert das Gehirn und beeinflusst daher auch die Sexualität. Einige betroffene Person zeigen plötzlich mehr Interesse an Sexualität, während andere weniger interessiert sind. Manche fordern ihre sexuellen Bedürfnisse aggressiv ein, was für Dich schwierig sein kann. Es kann auch vorkommen, dass es der betroffenen Person schwerfällt, klar zu zeigen, dass sie Lust empfindet. Diese Veränderungen können schwer nachvollziehbar sein und erfordern viel Geduld und Verständnis.
Manchmal wirkt das Verhalten eines demenzkranken Menschen sexuell motiviert, obwohl es nicht so gemeint ist. Ein Beispiel wäre das Entkleiden vor anderen Personen. Das muss nicht aus Erregung geschehen, sondern könnte einfach darauf hinweisen, dass die Kleidung unbequem ist oder dass derjenige zur Toilette muss.
Sexualität kann ein unangenehmes Thema sein. Viele pflegende Angehörige fühlen sich überfordert, wenn sie mit der Sexualität ihrer pflegebedürftigen Angehörigen konfrontiert werden.
Es ist völlig normal, dass dieses Thema Unsicherheit und Stress verursachen kann. Wir möchten Dich unterstützen und Dir zeigen, dass Du nicht alleine bist. Es gibt Wege, wie Du damit umgehen kannst.
Auf der Website unseres Partners Pflege ABC findest Du zu diesem und zu vielen weiteren Themen Pflegekurse, um Dich ideal vorzubereiten.
Professionelles Handeln durch Pflegekräfte
Pflegekräfte spielen eine wichtige Rolle im Umgang mit Sexualität in der häuslichen Pflege. Durch professionelles und reflektiertes Handeln können sie sowohl den zu pflegenden Personen als auch deren Angehörigen Unterstützung bieten. Sie können helfen, indem sie offene Gespräche ermöglichen, den nötigen Raum und die Privatsphäre schaffen sowie aufklären und informieren. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, einen guten Umgang mit dem Thema Sexualität zu fördern.
Kommunikation ist entscheidend
Es ist wichtig, über sexuelle Themen offen zu reden. Alle beteiligten Personen sollten ihre Gefühle und Bedürfnisse teilen können. Dazu gehören die Menschen, die gepflegt werden, genauso wie Du und die Pflegekräfte. Reden hilft, Vertrauen aufzubauen und Missverständnisse zu vermeiden.
Für viele Angehörige ist es schwer, über die sexuellen Bedürfnisse und Verhaltensweisen ihrer nahestehenden Personen zu sprechen. Oft werden solche Themen verschwiegen oder verniedlicht. Gerade das Ansprechen dieser Themen kann helfen, besser damit umzugehen und Lösungen zu finden. Es ist wichtig, Dir und Deinem Angehörigen den nötigen Raum und die Privatsphäre zu geben, um intime Momente ungestört genießen zu können.
Aktualisiert am: 28.08.2024