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Sinnesaktivierung bei Demenz: Ideen für den Sommer

Eine Frau mit Demenz riecht riecht an einem Strauß Sommer-Blumen.
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Mit zunehmendem Alter verändert sich die Sinneswahrnehmung – Geräusche werden leiser, Farben blasser und Eindrücke weniger intensiv. Gerade im Pflegealltag mit Demenz kann das dazu führen, dass viele schöne Momente unbemerkt bleiben. Deshalb ist die gezielte Sinnesaktivierung bei Demenz besonders wichtig, um bewusste Erfahrungen aktiv zu fördern.

Warum Sinnesaktivierung bei Demenz so wertvoll ist 

Der Sommer bietet eine Fülle an Sinneseindrücken, die auf natürliche Weise aktivieren, erfreuen und Erinnerungen wecken. Gerade bei Senioren, deren Sinneswahrnehmung im Laufe der Jahre oft nachlässt, sind solche Reize besonders wertvoll. Sie helfen dabei, sich mit der Umwelt zu verbinden und die Orientierung im Jahresverlauf zu behalten.

Sinnesanregungen wirken dabei auf mehreren Ebenen. Sie stärken das Gedächtnis, unterstützten die zeitliche und räumliche Orientierung und rufen persönliche Erinnerungen wach, oft an die unbeschwerten Sommertage in der Kindheit oder besondere Erlebnisse. Das weckt nicht nur Emotionen, sondern regt insbesondere bei Demenz, Gespräche über damalige Erfahrungen an, welche zum Austausch einladen und das Gemeinschaftsgefühl stärken.  

Sommer mit allen Sinnen erleben – Ideen & Anregungen 

Im Folgenden findest Du praktische Anregungen, wie jeder der fünf Sinne gezielt angesprochen werden kann. 

Sehen – Farben & Licht genießen 

Der Sommer bringt eine besondere Leuchtkraft mit sich – Farben, Licht und Bewegung lassen sich gezielt einsetzen, um visuelle Reize zu fördern. 

Aktivitäten: 

  • Blumensträuße gemeinsam gestalten oder verschiedenes pflanzen 
  • Sommerliche Dekoration basteln (z. B. Windspiele, Mobiles oder Fensterbilder) 
  • Alte Urlaubsfotos oder Sommeralben anschauen  
Hören – Der Klang des Sommers 

Typische Sommergeräusche rufen Stimmungen hervor – beruhigend oder aktivierend. 

Aktivitäten: 

  • Vogelgezwitscher und Naturklänge aus dem Lautsprecher oder bei offenem Fenster hören 
  • Geräusche raten: Naturklänge wie Meeresrauschen, Grillenzirpen oder Sommerregen erkennen
Riechen – Düfte, die Erinnerungen wecken

Gerüche sind eng mit Erinnerungen verknüpft – gerade im Sommer sind viele typische Düfte verfügbar. 

Aktivitäten: 

  • Riechstation mit Kräutern wie Minze, Lavendel, Zitronenmelisse
  • Verwendung von Duftölen oder Sommerparfums (z. B. Kokos, Sonnencreme) 
  • „Riechmemory“ gestalten: gleiche Düfte in Döschen finden und zuordnen 
Fühlen – Sommer spüren

Der Tastsinn ist einer der direktesten Wege zur Welt. Der Sommer lädt dazu ein, Materialien auf der Haut zu spüren. 

Aktivitäten: 

  • Barfuß im Gras oder auf einem Fühlweg laufen 
  • Hände in Wasserbäder tauchen – mit Blüten, Steinen oder Eiswürfeln 
  • Naturmaterialien ertasten: Sand, Muscheln, Rinde, Blätter  
Schmecken – Sommer auf der Zunge

Typische Sommergeschmäcker wecken Genuss und Lebensfreude. Sie lassen sich einfach und kreativ in den Alltag integrieren. 

Aktivitäten: 

  • Bunte Obstteller gemeinsam gestalten und probieren (Erdbeeren, Melone, Trauben) 
  • Eis am Stiel selbst machen (z. B. mit Joghurt, Fruchtsaft, pürierten Beeren) 
  • Sommerliche Getränke mixen: Kräuterwasser, Eistee, Fruchtschorlen 

Jede dieser Anregungen lässt sich flexibel anpassen – an individuelle Fähigkeiten, Vorlieben und Gruppengrößen. Wichtig ist nicht die Perfektion, sondern das gemeinsame Erleben. Denn genau das macht Sommertage unvergesslich.

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