Demenz: Wie hieß doch gleich der Nachbar …?

Zwei Männer am Gartenzaun reichen sich die Hand.
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Jeder Mensch vergisst einmal etwas und erinnert sich später wieder daran. Wenn die Erinnerung aber zunehmend ausbleibt oder Dinge unerklärlicherweise an Orten auftauchen, an denen sie nichts zu suchen haben, dann können dies erste Anzeichen einer Demenz sein. Wir zeigen Dir die Unterschiede, um besser und schneller zu reagieren.

Anzeichen einer Demenz

Vergesslichkeit ist eine normale Alterserscheinung. Durch den natürlichen Alterungsprozess nimmt die Zahl der Verbindungen im Gehirn im Laufe der Zeit ab und auch das Hirnvolumen schrumpft.

Doch auch Stress, Medikamente oder eine Depression können Vergesslichkeit auslösen. Dies ist dann meist ein vorübergehender Zustand. Mangelnde Aufmerksamkeit oder Desinteresse führen dazu, dass Menschen schlichtweg einmal etwas vergessen.

Wenn Du Dir Gedanken über Angehörige machst, weil sich Gedächtnislücken häufen und sich der Zustand möglicherweise verschlechtert, solltest Du auf bestimmte Hinweise achten.

Es gibt typische Anzeichen, wie Du Vergesslichkeit und Demenz unterscheiden kannst. Am Beispiel von Regina (Vergesslichkeit) und Georg (Alzheimer) zeigen wir sie Dir.

Anzeichen normaler Vergesslichkeit
Hinweise auf Demenz
Vergesslichkeit
  • Regina sucht ihre Lesebrille und findet sie schließlich neben der Waschmaschine. Sie erinnert sich, dass sie ja die kleingedruckten Pflegehinweise nachgelesen hat.
 
  • Georg sucht ebenfalls seine Lesebrille. Nachdem die Brille im Küchenschrank gefunden wurde, fällt ihm nicht mehr ein, wie sie dahin gekommen sein könnte und warum er sie gesucht hat.
Problemlösungskompetenz
  • Regina fällt das Hotel im Urlaub nicht mehr ein, in dem sie dieses nette ältere Ehepaar getroffen haben. Sie googelt den Ort auf ihrem Handy und findet das Hotel.
 
  • Georg versucht sich zu erinnern, in welche Stadt seine Tochter mit ihrer Familie gezogen ist. Er kommt nicht drauf. Zuletzt ist er sich unsicher, ob sie überhaupt weggezogen ist.
Erinnerungshilfen
  • Regina notiert sich für ein Arztgespräch am nächsten Tag die Fragen, die sie stellen will.
 
  • Georg notiert sich, wie er seine Medikamente einnehmen soll. Am nächsten Tag weiß er mit seinen Notizen nichts mehr anzufangen.  
Hier und Jetzt
  • Regina sagt zu, kurz auf die kleine Tochter ihrer Nachbarin aufzupassen. Als das Telefon läutet, vergisst sie das spielende Kind. Nach dem Telefonat fällt ihr die Kleine wieder ein und sie ist erleichtert, dass nichts passiert ist.
 
  • Georg dreht den Hahn der Badewanne auf und lässt Wasser einlaufen. Eine halbe Stunde später stellt ein Familienmitglied fest, dass das Bad geflutet ist. Georg behauptet, gar nicht im Bad gewesen zu sein.  
Wiederholungen
  • Regina berichtet ihrer Freundin Petra, dass sie am Wochenende ein neues Kochrezept ausprobiert hat und es sehr gut geschmeckt hat. Sie ist sich nicht sicher, ob sie Petra bereits davon erzählt hat.
 
  • Georg erzählt seinem Enkel, dass er ihn früher immer zum Fußballtraining begleitet hat und wie stolz er auf das erste Tor war. Beim achten Bericht vom Treffer ist der Enkel freiwillig bereit, mit dem Hund Gassi zu gehen.
Kurzzeitgedächtnis
  • Regina geht nach dem abendlichen Kinobesuch zurück zum Auto, weil sie ihre Jacke vergessen hat. Am Auto angekommen, muss sie einen Augenblick überlegen, was sie holen wollte.
 
  • Georg hat gerade zu Mittag gegessen, als seine Kinder ihn besuchen kommen. Auf die Frage wie es geht, antwortet er, dass er den ganzen Tag noch nichts zu essen bekommen hat.  
Orientierung
  • Regina sucht im Parkhaus längere Zeit vergebens nach ihrem Auto. Weil sie nicht mehr weiß, in welcher Etage sie den Wagen geparkt hat, geht sie die Stockwerke systematisch ab und hat das Auto kurz darauf gefunden.  
 
  • Georg ist bei seiner Tochter zu Besuch. Nachdem er einen kurzen Spaziergang gemacht hat, findet er nicht mehr zurück zum Haus. Alles sieht fremd aus. Georg hat keine Orientierungspunkte und gerät in Panik.
Antrieb
  • Regina ist grundsätzlich daran interessiert, Neues auszuprobieren. Dass manches nicht auf Anhieb funktioniert, nimmt sie locker.
 
  • Georg fühlt sich von dem „ganzen neumodischen Kram“ überfordert. Am liebsten möchte er in Ruhe gelassen werden.
Persönlichkeit
  • Regina ärgert sich manchmal, dass sie so vergesslich geworden ist. Sie macht sich Gedanken, ob das erste Anzeichen einer Demenz sein könnten. Ansonsten ist sie ganz wie immer.
 
  • Georgs Familie hat es oft schwer mit ihm. Früher war er ganz anders. An manchen Tagen erscheint er ihnen fremd.
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Körperliche Gesundheit als Schutzfaktor vor Demenz

Die körperliche Gesundheit spielt eine bedeutende Rolle bei der Vorbeugung von Demenz. Regelmäßige Bewegung, wie etwa Spaziergänge im Freien oder leichte Sportarten, kann die Durchblutung des Gehirns verbessern und so dessen Leistungsfähigkeit unterstützen. Diese Aktivitäten sind nicht nur gut für Dein Herz-Kreislauf-System, sondern fördern auch Deine geistige Fitness.

Ebenso wichtig ist eine gesunde Ernährung. Eine ausgewogene Kost mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten liefert Deinem Gehirn wichtige Nährstoffe. Diese helfen dabei, die kognitive Funktion zu erhalten und das Risiko einer Erkrankung zu verringern.

Darüber hinaus wirken sich soziale Interaktionen positiv auf Dein Wohlbefinden aus. Der Austausch mit anderen Menschen fördert nicht nur die emotionale Gesundheit, sondern stärkt auch die mentale Widerstandskraft. Ob beim gemeinsamen Kaffeetrinken oder in Gesprächsrunden – Kontakte pflegen hilft Dir, aktiv und engagiert zu bleiben.

Indem Du diese Aspekte in Deinen Alltag integrierst, trägst Du dazu bei, die geistige Gesundheit Deiner Angehörigen und Deine eigene langfristig zu schützen.

Wenn Du mehr darüber wissen möchtest, was zu tun ist, wenn Du erste Demenz-Anzeichen erkennst, empfehlen wir Dir den Artikel “Was macht der Autoschlüssel im Kühlschrank?“.

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